Bonjour Lyon - Frankreich Austausch

Austausch mit dem Collège Jean-Jacques Rousseau in Tassin-la-Demi-Lune

Seit dem Schuljahr 2018/19 bietet das Rhein-Sieg-Gymnasium einen Austausch mit dem Collège Jean-Jacques Rousseau in Tassin-la-Demi-Lune an. Unsere Partnerschule befindet sich in unmittelbarer Nähe von Lyon in der Region Auvergne-Rhône-Alpes.

Das Angebot richtet sich an interessiert Schüler:innen der 8. Klasse, die jeweils eine Woche lang ihre Austauschpartner:innen besuchen, dort in der Familie leben und neben dem Besuch der Schule an einem vielseitigen Kulturprogramm teilnehmen. Die französische Gruppe besucht Sankt Augustin in der Regel im November um die Martinszeit. Unser Gegenbesuch findet im Frühjahr, meistens kurz vor den Osterferien, statt.

Im Rahmen des Aufenthalts der französischen Schüler:innen unternehmen wir Ausflüge nach Bonn und Köln, bieten sportliche Aktionen an und führen einen deutsch-französischen Workshop durch. In Tassin-la-Demi-Lune lernen unsere Schüler:innen das Alltagsleben in einem Lyoner Vorort kennen. Außerdem unternehmen wir mehrere Tagesausflüge nach Lyon, bei denen sie die unterschiedlichen Facetten und Sehenswürdigkeiten dieser Großstadt kennenlernen, z. B. die Cathédrale Notre-Dame de la Fourvière, le Vieux Lyon, das neue Quartier la Confluence, den Parc de la Tête d’or mit seinem frei zugänglichen Zoo und das Musée de la Miniature et du Cinéma, in dem echte Filmrequisiten bestaunt werden können.

Ziel des Austausches ist es, neben der Anwendung und Vertiefung der Fremdsprache auch das Alltagsleben und die Kultur des Gastlandes kennenzulernen, um so ganz im Sinne der deutsch-französischen Freundschaft zu einem Austausch zwischen den beiden Ländern und Kulturen beizutragen.

Notre visite à Tassin-la-Demi-Lune du 2 au 10 mars 2023 -
Bericht über unseren Austausch mit Tassin-la-Demi-Lune 2023

Nach einer 10-stündigen Anreise mit dem Bus am Donnerstag, hatten wir freitags, an unserem ersten richtigen Tag in Frankreich zuerst zwei Stunden Unterricht.

Die meisten hatten Deutsch- oder Matheunterricht. Danach sind wir per Bus - der Fahrer hatte einen sehr interessanten Fahrstil - und Métro ins Musée de l’Illusion gefahren. Als wir aus der Métro kamen, empfing uns der hübsche Place Bellecour, von dem wir alle sehr begeistert waren. Das große Riesenrad auf dem Platz erinnerte einige an das London Eye.

Wir alle fanden das Museum sehr interessant und cool und empfehlen es auf jeden Fall weiter. Im Anschluss hatten wir Freizeit in Lyon, die wir zum Shoppen, Essen und zur Besichtigung der Stadt nutzten. Uns fiel auf, dass die roten Fußgängerampeln hier eher vernachlässigt werden. Als wir uns wieder auf dem Place Bellecour trafen, fuhren viele noch eine Runde mit dem Riesenrad. Am Abend hatten wir dann noch viel Spaß mit der ganzen Gruppe beim Trampolin springen und Parcours meistern im Sprungraum EXALTO. Das war der erste Tag unseres französischen Abenteuers. Am Wochenende haben wir mit den Gastfamilien viele verschiedene Aktivitäten unternommen. Unter anderem wurde geklettert, gebacken, Badminton gespielt, Mountainbike gefahren, eine Party gefeiert, Kampfsport ausprobiert, Lasertag gespielt, Bogen geschossen und ein BBQ veranstaltet. Auch wurde eine Virtual Reality Welt besichtigt und viele von uns besuchten nochmal Lyon. Laut unseren Mitschüler:innen hatten alle ein schönes Wochenende und viel Spaß - es war sehr cool! Am Montag haben wir uns um acht Uhr in der Schule getroffen. Nach der ersten Schulstunde ging es in die schöne Altstadt von Lyon. Wir wollten mit dem Bus nach Gorge de Loup, verpassten ihn aber und erwischten gerade noch so den nächsten. In Vieux Lyon besuchten wir zuerst das Musée du cinéma et de la miniature. Besonders gut gefallen haben uns die kleinen Miniaturen („Die Miniatur-Räume haben mir am besten gefallen, da es beeindruckend war, dass so kleine Räume so detailliert eingerichtet sein können“ Matilda, 8). Anschließend hatten wir ein bisschen Freizeit, in der wir Souvenirs kauften. Danach fuhren wir mit der Zahnradbahn (Funiculaire) einen Berg hoch und besichtigten die Basilika Notre Dame de Fourvière und genossen den tollen Ausblick auf die Stadt.

Hier begann auch unsere Führung durch die Altstadt, bei der wir viel gelernt haben, unter anderem über die Geschichte der Basilika. Währung der Führung gingen wir den Berg wieder hinunter und entdeckten ein Theater aus der Römerzeit, welches über zweitausend Jahre alt ist. Im Anschluss an die Führung hatten wir erneut etwas freie Zeit zum Erkunden der Stadt, in der einige am Fluss Saône entlang spaziert sind, etwas gegessen und Vögel gefüttert haben. Danach fuhren wir zurück zur Schule und von dort nach Hause. Der Tag war sehr interessant und abwechslungsreich. Am Dienstag fuhren wir zum Groupama Stadion des Fußball-Vereins Olympique Lyonais. Dort wurden wir durch die für die Allgemeinheit unzugänglichen Bereiche des Stadions geführt. Beispielsweise hatten wir die Möglichkeit, die Präsidenten-Loge anzuschauen, in der wichtige Gäste, wie z. B. Emmanuel Macron empfangen werden. Anschließend wurden wir zur Kabine der Heimmannschaft geführt, die sehr minimalistisch gestaltet ist. Dies gefiel allerdings nicht Rhianna, die sich hier vor einiger Zeit auf ihr Konzert im Stadion vorbereitet hatte. Auch Cristiano Ronaldo hielt sich hier schon auf, als Portugal bei der EM 2016 hier spielte. Nach der Besichtigung der Kabine durften wir unter dem typischen Schlachtruf der Fans von OL auf den Platz einlaufen.

Für den darauffolgenden Museumsbesuch bekamen wir ein Quiz über die Geschichte von OL. Nach einer kurzen Essenspause spielten wir in kleinen Teams ein Escape-game in der Nähe des Stadions. Dort gab es 21 unterschiedliche Räume, in denen man Punkte erlangen konnte. Dann mussten wir leider gegen 15 Uhr zurück zur Schule fahren, denn die Busfahrerin wartete schon auf uns. Nach diesem Tag, den wir gemeinsam mit unseren Französinnen und Franzosen verbracht hatten, waren wir alle sehr erschöpft. Am Mittwoch hatten wir einen richtigen Schultag. Das deutsche und französische Schulsystem haben gewisse Ähnlichkeiten, jedoch auch große Unterschiede. Beispielsweise müssen die Schüler:innen ihren Schülerausweis am Eingang der Schule vorzeigen, um das eingezäunte Schulgelände betreten zu dürfen. Eine Schulstunde ist jeweils 55 Minuten lang. Die Schultage sind länger als in Deutschland; oft geht ein Schultag bis 17 Uhr. Außer mittwochs, da endet der Schultag schon um 12 Uhr. Das ist doch echt interessant, oder? An unserem letzten Tag in Frankreich haben wir den Parc de la Tête d‘Or besucht. Dort gibt es einen kleinen Zoo mit verschiedenen Tieren, unter anderem Flamingos und Affen. Der botanische Garten war selbst im Winter sehenswert mit vielen exotischen Pflanzen, welche man in einem großen Außenbereich und mehreren Gewächshäusern bestaunen konnte.

Nach einem gemeinsamen Picknick im Park haben wir den Nachmittag im großen Shoppingcenter „Westfield“ verbracht. In knapp 300 Geschäften und Restaurants hatten wir die letzte Möglichkeit, Souvenirs und Proviant zu kaufen. Fazit: Der Austausch war für uns alle eine tolle Erfahrung und wir würden es jedem empfehlen, der Interesse hat, in eine andere Kultur und Sprache einzutauchen. Denn obwohl Frankreich unser Nachbarland ist, haben wir gemerkt, dass im Alltag dennoch Unterschiede vorhanden sind.