Sozialpraktikum am RSG
Jahrgangsstufe und Fachbezug
Eine besondere Gelegenheit sich in Verantwortung zu üben bildet das Sozialpraktikum in der Jahrgangsstufe 9, das an die Fächer Religion und Praktische Philosophie gekoppelt ist und in diesem Rahmen auch vor- und nachbereitet wird.
Die Erfahrung, durch soziales Engagement zwischenmenschliche Begegnungen zu erleben und Grenzsituationen menschlichen Lebens kennen zu lernen, halten wir für Jugendliche dieses Alters für sehr wertvoll. Diese Erfahrung können sie heute in der Regel in ihrem direkten Umfeld nicht machen. Der Wert einer solchen Unternehmung ist neben der Berufsorientierung vor allem auch der veränderte Blickwinkel, den Schüler/innen durch eine solche Erfahrung auf sich, ihr Leben und ihre Rolle in der Gesellschaft gewinnen können. Damit stärken wir das Bewusstsein für die Verantwortung, die der Einzelne für die Gemeinschaft und insbesondere für diejenigen, die Hilfe benötigen, trägt.
Organisation
Die Form des Blockpraktikums ist geeignet, da sie ein deutlich intensiveres Erlebnis für die Schüler/innen bedeutet als eine unterrichtsbegleitende Form, in der sie nur für einzelne Nachmittage in den Einrichtungen anwesend wären. So ist eine Kontinuität gegeben, die es möglich macht, Tagesabläufe kennen zu lernen und echte Begegnungen zu erfahren. Zudem erleichtert die Form des Blockpraktikums die Identifikation mit der Einrichtung und die Integration der Praktikantinnen und Praktikanten. Jeder Schüler / jede Schülerin sucht sich in Absprache mit der Schule eine eigene Praktikumsstelle oder er / sie bewirbt sich auf eine von der Schule benannte Stelle.
Als zeitlicher Umfang sind dabei elf Tage Praktikum und zwei Reflexionstage angesetzt. Diese Zeit wird benötigt, um den Schüler/innen die Möglichkeit zu geben, sich in einer Institution einzuleben und auch zu lernen, für sie schwierige Situationen zu meistern, sowie Zeit zur Reflexion der Erfahrungen zu haben. Zudem wird durch eine solche alternative Form von Unterricht in diesem Umfang das Schulleben durch eine für die Entwicklung eines jungen Menschen wichtige Komponente ergänzt.
Als Zeitpunkt für ein solches Blockpraktikum bieten sich die Wochen vor den Osterferien an.
Einrichtungen
Unsere Partner für dieses Unternehmen sind Seniorenheime, Pflegedienste, Krankenhäuser, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen und weitere Einrichtungen im sozialen Bereich in Sankt Augustin und Umgebung. Seit wir das Sozialpraktikum im Jahr 2008 zum ersten Mal durchgeführt haben, hat sich ein Pool von ca. 70 Einrichtungen entwickelt, mit denen wir regelmäßig zusammenarbeiten. Begleitung Das Sozialpraktikum wird in den Fächern Religion bzw. Praktische Philosophie inhaltlich und organisatorisch vorbereitet und während der Praktikums begleitet. Diese Lehrkräfte leiten auch die Reflexion bei den Auswertungstagen.
Reflexion und Dokumentation
Den Abschluss dieses Praktikums bilden zwei Reflexionstage, die wir in den Räumlichkeiten benachbarter Kirchengemeinden durchführen dürfen. Dabei werden die Erfahrungen, die im Praktikum gewonnen wurden, mithilfe verschiedener Methoden thematisiert, so dass wir auch einen Einblick bekommen, inwiefern das Praktikum für die Schüler/innen in ihren Einrichtungen gewinnbringend war. Dabei greifen wir auch auf Ergebnisse einiger schriftlicher Aufgaben zurück, die von den Schüler/innen während des Praktikums bearbeitet werden. In diesen werden Erfahrungen notiert, ein/e Klient/in porträtiert und ein/e Mitarbeiter/in interviewt. Am Ende der Reflexionstage wird sowohl das Praktikum als auch das Seminar schriftlich evaluiert. Auf dieser Basis wird das Konzept der Reflexionstage kontinuierlich weiterentwickelt. Außerdem bekommen wir von den Einrichtungen am Ende des Praktikums die Ergebnisse einer schriftlichen Evaluation, in der sowohl die Vorbereitung als auch die Durchführung des Praktikums beleuchtet wird. Darüber hinaus wünschen wir uns von den sozialen Einrichtungen für die Schüler/innen eine Art Zeugnis, in dem niedergelegt wird, dass und in welcher Form sie sich in der Einrichtung eingebracht haben. Um den Arbeitsaufwand für die Institutionen zu reduzieren, stellen wir ein Formblatt zur Verfügung, auf dem dieses Zeugnis ausgestellt werden kann. Eine solche Würdigung trägt dazu bei, den Stellenwert und den Anreiz eines solchen Engagements für die Schüler/innen zu erhöhen.