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25. Februar 2024Ein Märchenbuch hervorholen und sich gegenseitig Märchen vorlesen – Nicht schlecht! Eine Märchenerzählerin in die Schule einladen und sich Märchen ERZÄHLEN lassen – unbeschreiblich!!!
Genau dieses Erlebnis durften zwei fünfte Klassen des Rhein-Sieg-Gymnasiums am 31. Januar genießen. In der abgedunkelten Aula versammelten sich die Kinder neugierig abwartend, was eine Märchenerzählerin ihnen wohl präsentieren könnte. Die Erwartung der meisten war, zum zwölften Mal „Rapunzel“ vorgelesen zu bekommen. Doch weit gefehlt!
Astrid Rohsiepe – professionelle Märchenerzählerin und selbst Mutter von drei Töchtern – steht auf der Bühne und strahlt pure Freude an ihrem Tun aus. Sie hat nichts weiter dabei als sich und ihre Stimme. Kein Märchenbuch, kein Mikrofon! Absolut passend zur mündlichen Erzähltradition von Märchen können sich die Fünftklässler in alte Zeiten hineinversetzen – was für ein Gegensatz zur heutigen Welt der Smartphones und Tablets.
Zum Aufwärmen lösen die Schüler zunächst ein paar Quiz-Fragen zum Thema Märchen und dann geht es auch schon los: Es ist mucksmäuschenstill, als Astrid Rohsiepe das erste, für alle unbekannte Märchen „Die Schwarze Prinzessin“ präsentiert. Alles an ihr arbeitet, die Arme, die Beine und am allermeisten die Stimmbänder, mit denen sie, abgestimmt auf die jeweilige Spannung der Geschichte, das Geschehen moduliert. Im Kopf entstehen Bilder, bunter und lebendiger als sie ein Vorlesen erzeugen können. Was so leicht und unbeschwert aussieht, ist das Ergebnis einer zweijährigen Ausbildung zur Märchenerzählerin und viel Training in Kindergärten, Schulen und auch bei Kursen für Erwachsene.
Als es in der Aula nach zwei weiteren großartig erzählten Märchen wieder hell wird, sieht man jedenfalls in sehr viele glänzende Augen. Die einhellige Meinung der Fünftklässler und ihrer Lehrerinnen ist: „Ein Märchen ERZÄHLT zu bekommen, ist etwas ganz Besonderes! Wann kommt Frau Rohsiepe wieder?“